Ratgeber Grippaler Infekt
Informationen für Betroffene und AngehörigeDer grippale Infekt ist von der sogenannten echten Grippe abzugrenzen. Zwar werden beide durch Viren verursacht, die Grippe jedoch wird vom Influenza-Virus verursacht und kann schwerer verlaufen. Ein grippaler Infekt bezeichnet eine Infektion der Atemwege, dabei kann die Nase, der Hals und die Lunge – hier insbesondere die Bronchien – betroffen sein. Die Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten können einzeln auftreten, aber auch gemeinsam.
Der grippale Infekt trifft oft Kinder, deren Immunsystem noch nicht komplett ausgebildet ist, oder immungeschwächte Menschen. Grippale Infekte treten vermehrt in der zweiten Jahreshälfte auf, da nicht nur die Immunabwehr wetterbedingt häufig geschwächt ist, sondern die Viren sich bei kaltem Wetter gut vermehren können.
Auch wenn die Ursache des grippalen Infekt nicht bekämpft werden kann, können trotzdem Maßnahmen zur Abmilderung der Symptome und zur Entlastung des Körper ergriffen werden. An grippalem Infekt Erkrankte sollten sich körperlich schonen, damit der Organismus die notwendige Ruhe hat, um sich zu erholen. Vor allem ausreichender Flüssigkeitskonsum sowie Dampfbäder können beim Abhusten des Schleims helfen. Zink kann das Immunsystem bei der Bekämpfung des grippalen Infekts unterstützen.
Generell gilt: wenn möglich, sollte durch eine gesunde Lebensweise und beispielsweise Saunagänge oder Kneipp-Anwendungen einer Infektion vorgebeugt werden. Wenn es doch zu einem grippalen Infekt gekommen ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Erkrankung sich nicht verschlimmert.
Ein grippaler Infekt kann in der Regel über die Krankheitsgeschichte, die Symptomatik und die Untersuchung diagnostiziert werden. Bei einem grippalen Infekt treten die Symptome oft nacheinander auf und der Infekt verläuft im Gegensatz zur Grippe, die zumeist recht plötzlich auftritt und auch oft länger dauert, in mehreren Stadien. Typische Symptome wie Schnupfen, Husten, Hals- und Kopfschmerzen, die sich nach und nach entwickeln, sprechen für die Diagnose eines grippalen Infektes, die schließlich auch mit einer körperlichen Untersuchung bestätigt werden kann.
Generell kann der grippale Infekt von der Grippe aufgrund des längeren Verlaufs und der ausgeprägteren Symptome abgegrenzt werden.
Eine ursächliche Therapie ist nicht möglich, da die Erreger viralen Ursprungs sind. Das Ziel der Therapie eines grippalen Infektes ist es vor allem, die Symptome zu lindern. Dampfbäder und Medikamente können bei der Lösung des Schleims unterstützen, Nasensprays den Schnupfen oder Tabletten die Kopfschmerzen lindern. Davon abgesehen, kann ausreichend Ruhe dem Immunsystem helfen, die Viren zu bekämpfen.
Antibiotika werden bei einem grippalen Infekt meist nur eingesetzt, wenn es zu einer Superinfektion unter Beteiligung von Bakterien gekommen ist. Auch eine Impfung kann im Gegensatz zur Grippe einem grippalen Infekt kaum vorbeugen, da es viele unterschiedliche Erreger gibt.
Was ist ein grippaler Infekt?
Ein grippaler Infekt ist ein Sammelbegriff für diverse Erkrankungen der oberen Atemwege, die häufig von Fieber begleitet werden. Während umgangssprachlich für einen grippalen Infekt oft die Bezeichnung Erkältung gewählt wird, ist diese Bezeichnung in der Medizin nicht auf einen bestimmten Infekt bezogen. Vielmehr bezeichnet es eine akute Infektionskrankheit der Nasenschleimhäute, des Halses oder der Bronchien.
Hauptverursacher eines grippalen Infekts sind dabei vornehmlich Viren. Auch an ihnen kann schnell ersichtlich werden, dass ein grippaler Infekt, bis auf die ähnlichen Krankheitserscheinungen, mit einer „echten“ Grippe (Influenza) nichts zu tun hat. Während für den grippalen Infekt Rhino-, Mastadeno-, Corona-, Entereo- oder auch Viren der Familie Paramyxoviridae verantwortlich zeichnen, wird die echte Grippe von Influenzaviren hervorgerufen. Kommt noch die Beteiligung von Bakterien zum grippalen Infekt hinzu, spricht der Mediziner von einer Superinfektion.
Vorkommen grippaler Infekte
Ein grippaler Infekt kann jeden treffen, allerdings sind Kinder häufiger betroffen, als Erwachsene. Der oft als Erkältung bezeichnete grippale Infekt trifft Kleinkinder bis zu 13 Mal im Jahr. Das kindliche Immunsystem ist noch nicht so ausgereift wie das eines Erwachsenen, was für Viren leichteres Spiel bedeutet. Doch auch Erwachsene sind vor den Virenübergriffen nicht immer gefeit. Besonders dann nicht, wenn das Immunsystem Schwächen zeigt, was oft bei älteren Menschen der Fall ist.
Rund zwei bis drei Mal im Jahr trifft ein grippaler Infekt auch einen Erwachsenen. Ein gehäuftes Vorkommen grippaler Infekte ist im Herbst, Winter und auch im Frühjahr zu beobachten. Zum einen fühlen sich Viren bei niedrigen Temperaturen besonders wohl, zum anderen strapaziert die Witterung häufig das Immunsystem und macht den Viren das Eindringen leichter.
Häufigkeit von grippalen Infekten
Grippale Infekte gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten des Menschen. In Deutschland zählt der grippale Infekt zudem zu den Hauptkrankschreibungsursachen und stellt somit einen nicht unerheblichen Kostenfaktor für das Gesundheitswesen dar. Etwa 200 unterschiedliche Viren sind derzeit weltweit, in sämtlichen Klimazonen, für die Entstehung eines grippalen Infekts bekannt, ca. 40 Prozent entfallen dabei auf die Gruppe der Rhinoviren. Durch Mutationen entstehen aus den „gängigen“, grippale Infekte auslösenden Viren, zudem ständig neue Varianten. Diese können, werden sie nicht am Eindringen in den menschlichen Organismus gehindert, zum Auftreten eines grippalen Infekts führen und mittels Tröpfcheninfektion an andere Menschen weitergegeben werden.
Judith Schomaker